Der Kontrabassist im Staatsorchester packt aus.
Heute abend ist große Festspielpremiere mit "Rheingold", von Richard Wagner.
Noch sind wir bei ihm zu Hause in seinem "Akustikzimmer".
Hier bereitet er sich auf das Ungeheuerliche, noch nie Dagewesene vor:
auf den "Schrei des Kontrabasses".
"Vielleicht bricht Panik aus und der Leibwächter des
Ministerpräsidenten erschießt mich, oder er erschießt den Gastdirigenten,
den Abbado."
Er haßt Wagner, unterschlägt gerne mal aus Rache ein paar Noten,
findet Dirigenten überflüssig, kämpft mittels Bier gegen
Feuchtigkeitsverlust und Orchesterfrust: das
"Tutti-Schwein" am dritten Pult.
Er erklärt uns sein Instrument, erläutert "grauenhafte" Kontrabaß-Soli
mittels Plattenspieler und ist zu allem Überfluß auch noch gebeutelt von
einer nicht erwiderten Liebe zu der scheinbar unerreichbaren Mezzosopranistin
Sarah.
Und Schuld an seiner Misere - wie sollte es auch anders
sein - ist das schreckliche, unhandliche "Monstrum von Kontrabaß",
dem er in Haß-Liebe verbunden ist.
"So ich geh jetzt hin und schrei - wenn ich mich trau!"
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