DIE MARGARITEN Gespräche nach einer Tötung   von Karl Koch

Mit Alexander Blühm

Seele. Person. Maske. Jerszeji.
Welt drumherum. Anschlüsse gekappt. Eine Alltagsversion.
Jerszejis Alltag - außergewöhnlich. Eine Zeit lang.
Suche nach einem Ausweg. Jerszeji findet ihn.
Welt jetzt weit weg.
Gemeinheiten, Verachtung und Zwietracht jetzt in Gestalt.
Die Margariten.
Rita. Marga. Die Große. Die Stumme. Und Zauberer. Jerszejis Kreaturen.
Sie sind nun mit ihm – immer.

Ein postmoderner Dr. Frankenstein?
Die Margariten jedenfalls führen ihr Eigenleben. Stellen Forderungen an ein Leben. Forderungen an Jerszeji. Sie selbst wissen wenig und nur bruchstückhaft voneinander. Sehnsüchte, Hoffnungen und Ängste werden verborgen. Der geteilte Alltag einer Ich-Familie.

Plötzlich stößt eine mögliche Liebesbeziehung Jerszejis auf Widerstand der Margariten. Sie proben den Aufstand. Das Unmögliche soll geschehen – Jerszeji soll sterben. Oder ist er schon tot? Muss in Teilen nur noch in eine Gefriertruhe gelegt werden. Dort zu Grabe liegen? Aber – welche Blume würde das Grab am besten schmücken? Welche ist die Schönste?

Was folgt, ist eine kriminologische Spurensuche, die auf tragikomische Weise nicht nur Einblicke in die Abgründe eines Lebens in beständiger Verlust- und Offenbarungsangst zeigt, sondern ebenso Gier nach Leben überhaupt.

Der Stücktext wurde mit der Schauspielerin Silke Zängerle bereits in Berlin uraufgeführt. Die Neuinszenierung sieht nun eine männliche Besetzung mit dem Schauspieler Alexander Blühm vor, um dadurch die perfide Beziehung der Figuren untereinander zu karikieren und zu überhöhen.

„`Wie nennst du dich?´, fragte er [Wilhelm Meister; d.Verf.] - `Sie heißen mich Mignon.´ “ (J. W. v. Goethe: „Wilhelm Meisters Lehrjahre“)


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Produktion: Ensemble Radiks, 2011 Deutschland Radio "Kulturtipps" vom 23.4.2011
Mit freundlicher Unterstützung von Theaterhaus Berlin